Mar. 23rd, 2009

slashbabe: (förmchen)
Offensichtlich nichts. Das dürfte auch der Grund sein, warum ich so gerne umsonst arbeite. Oder etwa doch nicht?
Die Sache ist die: Ich bin bei einer Putzfirma angestellt, die bevorzugt Schulen reinigt. Schön und gut. Nicht gerade der beste Job, wenn ihr schon einmal gesehen habt, wie viele Schüler ihre Schulen hinterlassen. Was die Sache noch schwerer macht, ist die Tatsache, das die Stadt (ich gehe mal davon aus, das die Reinigung der Schulen von der Stadt bezahlt wird) so gut wie nichts dafür bezahlen möchte. Deshalb wird die zuständige Reinigungsfirma auch alle drei Jahre gewechselt. Kann ja sein, das sich etwas geändert hat und man bei der nächsten Firma weniger zahlen muß. Aber klar doch. Genauso läuft es, nicht wahr? Die Lebenshaltungskosten werden ja auch von Jahr zu Jahr niedriger. Warum sollten die Putzfrauen sich dann nicht mit weniger Geld zufrieden geben. *Sarkasmus aus*
Wie bleiben die kleinen Firmen also Wettbewerbsfähig?
Zuerst einmal versuchen sie es mit Niedriglöhnen.
Mit Löhnen die unter dem Vorgeschriebenen Satz liegen.
Das geht so lange gut bis jemand den Zoll verständigt.
So geschehen bei uns.
Also werden die Löhne vorschriftsmäßig angehoben.
Aber wie kann man trotzdem sparen?
Ach, ich weiß. Kürzen wir doch einfach die Zeit. Das Revier wird natürlich nicht kleiner, oder darf weniger gründlich gereinigt werden. Um Himmels willen.
Wir kürzen den Arbeitskräften nur die überflüssige Zeit weg, in der sie sowieso nur von Zimmer zu Zimmer rennen um mit der Arbeit überhaupt fertig werden zu können...
Und wenn die Zeit dann nicht mehr reicht um fertig zu werden, bleiben sie doch sicher gerne noch da und arbeiten täglich eine viertel bis halbe Stunde umsonst. Aber klar doch. Schließlich lieben wir unsere Firma. Und Geld wird vollkommen überbewertet.
Was gibt es besseres als Luft und Liebe, frage ich euch.
Aber damit nicht genug. Wenn dann der große Firmenwechsel ansteht, und sich die zur Zeit zuständige Firma beweisen muß um das Objekt weitere drei Jahre behalten zu können, dann geht es erst richtig los. Natürlich muß zur Begehung alles Blitzblank rein sein.
Ist es aber nicht. Zumindest nicht hundert Prozentig. Wie denn auch? Die blöden Angestellten haben nämlich nicht täglich ihren Freiwilligen Dienst für die Firma geleistet. Sie haben es tatsächlich gewagt nach hause zu gehen, wenn ihre bezahlte Arbeitszeit vorbei war.
Und was bleibt? Streifen an den Kacheln auf dem Klo. Nicht das man die wirklich sehen würde. Aber eben auch nicht 100%.
Also sagt man: Leute, das muß bis zur Begehung am Montag Streifenfrei sein. Ihr kommt also am Samstag um 10Uhr und wir bringen das in Ordnung.
Die Damen tanzen also brav am Samstag morgen (sie haben eh nichts besseres zu tun) in der Schule an.
Und was bekommen sie gesagt?
"Leute, die Aktion heute ist freiwillig. Ihr bekommt also nichts bezahlt."
Natürlich wurde ihnen das am Tag vorher tunlichst verschwiegen.
Es hätte ja jemand aufmucken können.
Und was machen die Damen wohl?
Sagt irgendjemand auch nur einen Ton?
Nein, sie stellen sich, wie jeder brave Esel, hin und tun was ihnen gesagt wird. Einschließlich der Esel Eva.
Und die Moral von der Geschicht?
Du Depp, kündige endlich und such dir was anderes!

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